Mehr als eine Bank

2022 hat gezeigt, dass sich Vieles rasch ändern kann. Der Konflikt in der Ukraine und dessen wirtschaft­lichen Folgen wie der Anstieg der Inflation oder die Turbulenzen an den Finanz­märkten sind Bei­spiele dafür. Eine Wende ist 2022 bei der Zins­ent­wicklung eingetreten: Die Schweizer­ische National­bank hat im Herbst das Negativzins-Regime beendet. Die ver­schiedenen Ereignisse hatten unterschiedliche Aus­wirkungen auf das Markt­umfeld der Thurgauer Kantonalbank (TKB). Übers Ganze gesehen haben wir das vergangene Jahr sehr gut gemeistert und die Stabilität gewahrt. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gebührt Dank für ihren täglichen Einsatz im Dienste der über 200 000 Kundinnen und Kunden.

Sehr gutes Jahres­ergebnis

In finanzieller Hinsicht dürfen wir erneut ein positives Fazit ziehen zum jüngsten Geschäfts­jahr. Unser Wachs­tum zeigt sich sowohl in der Bilanz als auch in der Erfolgs­rechnung. Das Kosten/Ertrags-Verhältnis (Cost-Income-Ratio) blieb stabil bei 45 Prozent. Das ist auch im Branchen­vergleich ein sehr guter Wert. Unser Eigen­kapital können wir erneut substanziell stärken. Der Jahres­gewinn von rund 148 Mio. Franken übertrifft das Vor­jahr um 1,6 Prozent. Aus dem Gewinn fliessen gut 50 Mio. Franken an unseren Haupt­eigen­tümer, den Kanton Thurgau, und die gewinn­anteils­berechtigten Gemeinden. Unter Berück­sichtigung der Abgeltung der Staats­garantie und des Grund­kapitals sowie der Steuern betragen die ge­samten Aus­schüttungen an die öffentliche Hand rund 70 Mio. Franken. Pro Thurgauer, pro Thurgauerin sind dies 250 Franken. Die Dividende für Inhaber­innen und Inhaber unserer Partizipations­scheine beträgt unverändert 3.10 Franken pro Titel. Dies entspricht einer Dividenden­rendite von 2,6 Prozent.

«Unser Geschäfts­modell mit Fokus auf die Region ist nach­haltig.»

Starke Verankerung und gutes Image

Die TKB ist ein wichtiger Teil von Wirtschaft und Gesell­schaft in unserem Kanton. Diese Rolle pflegen wir ver­antwortungs­bewusst seit unserer Gründung vor über 150 Jahren. Mit unseren Jubiläums­aktivitäten, die im vergangenen Jahr ihren Abschluss gefunden haben, oder auch unseren Initiativen während der Pan­demie konnten wir unsere Ver­ankerung weiter stärken. Dies zeigen die Resultate einer quali­tativen Umfrage bei Kunden und Meinungs­führern aus Wirtschaft, Gesell­schaft und Politik vom vergangenen Jahr.

Strategische Weichen bis 2027 gestellt

2023 hat für die TKB eine neue Strategie­­periode begonnen. Die Eck­werte dafür haben der Bankrat und die Geschäfts­­leitung im Berichts­jahr festgelegt. Wir setzen auf Kontinuität und bewährte Stärken und wollen die klare Markt­­führerin bleiben. Die neu formulierten Unter­nehmens­­werte und die geschärfte Vision «Mehr als eine Bank» unter­­strei­chen, dass wir nicht nur für Kund­innen und Kunden Mehr­­wert schaffen wollen, sondern auch für unsere Region und für die 800 Mitarbeiter­innen und Mitarbeiter. Zentral ist für uns, dass wir als Arbeit­­geberin attraktiv bleiben und auch künftig bestens qualifizierte Mit­arbeit­ende für die TKB gewinnen. Sie sind letztlich der Schlüssel für unseren Erfolg – indem sie sich mit Herz­­blut für die Anliegen der Kund­innen und Kunden stark machen.

«Wir wollen eine attraktive Arbeit­geberin bleiben.»

Finanz­partnerin fürs Leben

Kunden­­orient­ierung ist und bleibt der Haupt­­pfeiler unserer strategischen Weiter­­ent­­wicklung zur Beratungs- und Vertriebs­­bank. Denn es gilt in einem an­spruchs­vollen Wettbewerb zu bestehen und mit den Bedürf­­nissen des Marktes Schritt zu halten. Wir bekennen uns weiter­hin zu einem dichten Vertriebs­­netz und zum Leistungs­­ver­­sprechen, Kund­innen und Kunden ein Leben lang verlässlich zu begleiten. Wichtig ist uns dabei der optimale Mix von Beratung und Selbst­­bedienung. Wir investieren in den kommenden Jahren weiterhin in beide Kanäle und wollen die beste Hybrid­­bank der Schweiz werden.

Nach­­haltig­keit als Basis im Alltag

Im Bereich der Nach­­haltig­­keit wollen wir uns stetig verbessern und uns dabei im vorderen Drittel der Kantonal­­banken bewegen. Unser Ge­schäfts­­modell mit dem klaren Fokus auf die Region ist per se nach­haltig – natürlich genügt das aber nicht. Wir wollen unsere Treib­­haus­­gas­emissionen fundierter messen und reduzieren, mit dem Ziel, klima­­neutral zu werden. Dieses Ziel hat sich auch die Schweiz gesteckt. Es zu erreichen, ist eine grosse Heraus­­forderung für die ganze Wirt­schaft und Gesell­schaft. Es wird von allen Seiten einen Beitrag brauchen, nicht nur vonseiten der Banken. Wichtig scheint uns aber auch, dass alle Dimen­sionen von Nach­­haltig­­keit in einer gesunden Balance sind, die ökolo­­gische ebenso wie die ökono­mische und die soziale Dimension.

«Unsere Ver­ankerung konnten wir in den letzten Jahren weiter stärken.»

Vertrauen steht im Zentrum

Die TKB ist gut auf­ge­stellt für die Zukunft. Wir dürfen grosses Vertrauen geniessen bei unseren An­spruchs­­gruppen – dafür sagen wir herzlich danke. Und ver­sprechen, weiter­hin sorgsam damit umzugehen. Eine weitere wichtige Vor­aus­setzung für unsere Ent­wicklung ist der unter­­nehmer­­ische Hand­­lungs­­spiel­­raum, der uns der Kanton Thurgau als Eigen­­tümer der TKB gewährt. Seit unserer Gründung 1871 haben wir uns immer wieder modern­isiert und viel bewegt. Das wollen wir auch in der Zukunft tun. Für Kund­innen und Kunden. Für Mit­arbeiter­innen und Mitarbeiter. Und für die Region.

Roman Brunner
Präsident des Bankrats
Thomas Koller
Vorsitzender der Geschäftsleitung